„Als Pfadfinderinnen und Pfadfinder leben wir einfach und umweltbewusst.“ beschreibt Robert Baden-Powell vor über hundert Jahren. Dieser Anspruch ist auch heute hochaktuell. Im Rahmen der diesjährigen Thinking Day Aktion gehen wir gemeinsam mit Pfadfinderinnen und Pfadfindern auf der ganzen Welt der Frage nach, wie wir so auf der Erde leben können, dass es ihr und uns gut geht. Dabei nimmt der Thinking Day in diesem Jahr das siebte Millennium-Entwicklungsziel der Vereinten Nationen in den Blick, das sich mit der ökologischen Nachhaltigkeit beschäftigt.

Wir bauen an einer lebenswerten und liebenswerten Welt

Ökologisch nachhaltig zu leben bedeutet, die Welt nicht auszubeuten, sondern im Einklang mit ihr zu leben und sie ein bisschen besser zurückzulassen, als wir sie vorgefunden haben. So können sich auch nachfolgende Generationen am Reichtum der Natur und ihrer Schönheit erfreuen und die Schätze der Natur für sich nutzen.

Eine solche Lebensweise bedeutet dabei nicht unbedingt Verzicht, sondern vor allem, sich bewusst zu machen, dass wir durch unser Verhalten etwas bewirken können – jede und jeder einzelne von uns. Das ist ein Weg der kleinen Schritte, den Pfadfinderinnen und Pfadfinder weltweit gemeinsam gehen wollen.

Was können wir tun?

Möglichkeiten zu einer ökologisch nachhaltigen Lebensweise gibt es in nahezu allen Lebensbereichen. Dabei genügt es oft schon, genau hinzuschauen. So reichen ein paar einfache Regeln, um Umweltressourcen nachhaltig zu schonen.

Ernährung: Passt die Essgewohnheiten dem Rhythmus der Jahreszeiten an und kauft wenn möglich Produkte aus der Region. Achtet darauf, nachhaltig produzierte Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft zu kaufen. Lebensmittel die ihren Ursprung in Entwicklungsländern haben (z.B. Kaffee) sollten aus Fairem Handel kommen.

Kleidung: Kauft Kleidung, bei deren Produktion ökologische und soziale Standards (z.B. keine Kinderarbeit) eingehalten wurden.

Damit wir erkennen, welche Produkte diesen Kriterien entsprechen, gibt es zahlreiche Verbrauchersiegel, zum Beispiel das Bio-Siegel oder das FairTrade-Siegel. Eine Übersicht und Beschreibung aller Siegel findet ihr unter www.label-online.de oder www.nachhaltig-einkaufen.de. Stellt euch vorm Einkaufen die ehrliche Frage: Brauche ich das wirklich?

Unterwegs sein: Als Pfadfinderinnen und Pfadfinder sind wir gerne unterwegs und entdecken neues. Gut ist es, dabei auf umweltfreundliche öffentliche Verkehrsmittel zurückzugreifen, zu Fuß zu gehen oder mit dem Rad zu fahren.

Energie: Wo kann ich Strom sparen? Wo kann konventionell erzeugter Strom durch Strom aus regenerativen Quellen ersetzt werden (z.B. im Orts-/Stammesheim)?

Wasser: Wo kann ich Wasser sparen – auch das sogenannte „Virtuelle Wasser“, das zur Erzeugung von Produkten aufgewendet werden muss?

Niemandem wird es gelingen, dies stets zu beachten. Entscheidend ist, dass wir es immer wieder versuchen, vielleicht jeden Tag ein wenig mehr. So können wir uns über kleine Fortschritte freuen – schließlich soll uns ein ökologisch nachhaltige Lebensweise nicht bedrücken, sondern Spaß machen: weil wir das Gefühl haben, uns für eine Welt einzusetzen, in der es den Menschen gut geht.

Zu all diesen Themen haben die rdp-Verbände schon zahlreiche Materialien entwickelt. Eine Auswahl kannst du hier sehen.

Reduce, Reuse, Recycle – Die drei R’s des ökologisch nachhaltigen Konsums

Die Frage eines ökologisch nachhaltigen Lebensstils stellt sich nicht nur beim Einkauf, sondern auch beim Umgang mit Umweltressourcen. Die drei R’s sind dabei eine einfache Formel für den Alltag: Reduce – Wo kann ich etwas reduzieren? Reuse – Wo kann ich etwas mehrmals verwenden? Recycle – Wo und wie kann ich nicht mehr benötigte Dinge einer Wiederverwertung zuführen?

Vorbild sein

Ökologisch nachhaltiges Leben ist umso wirksamer, je mehr Menschen dies ebenfalls tun. Deshalb ist es wichtig, dass wir anderen davon erzählen und ein Vorbild sind: im Ort/Stamm, in der Familie, in der Schule oder bei der Arbeit. Wir haben gute Gründe für diesen Lebensstil: Lasst sie uns weitersagen!